Mecklenburger Trachten

Mecklenburger Trachten
Mecklenburger Trachten,
 
in den ländlichen Gebieten Mecklenburgs v. a. im 19. Jahrhundert getragene Kleidung. In der allgemeinen ländlichen Tracht (Schweriner Tracht) trugen die Frauen werktags buntstreifige Beiderwandröcke mit einem Saum von Samt- oder Seidenband, ein schwarzes Mieder und Brusttuch mit bunten Bordüren. Zur Sonntagstracht gehörten ein besticktes farbiges Halstuch und eine kugelige Mütze aus Goldborten, auf der ein Schutenhut mit Bändern thronte. Die Männer trugen bauschige Kniehosen und eine kurze Schoßjacke, darunter eine nur über der Brust geknöpfte Weste.
 
In der Rostocker Gegend war die schwarze Biestower Tracht verbreitet. Die Männer trugen hohe Stiefel und bauschige Kniehosen; die Frauen setzten im Sommer ein flaches Strohhütchen über die schwarze Scheitelmütze. - Charakteristisch für die Zepeliner Tracht (in der Gegend von Bützow) war die enge Bandmütze der Frauen, die Kopf, Ohren und Nacken umschloss, bei den Mädchen rotgrün, bei den Frauen schwarz. Die Männer trugen schwarzleinene weite Kniehosen und eine bunt gestreifte Weste. - Die reiche Schönberger (auch Ratzeburger oder Strelitzer) Tracht kannte die weit ausgeschnittene schwarze Frauenjacke mit dem bunten Bruststecker, dazu die Goldhaube mit weißen Spitzen im Nacken. Darüber konnte man noch den kattungefütterten Strohhut mit den Bindebändern setzen. Die Männer trugen enge Kniehosen und Schnallenschuhe. - Zur Rehnaer Tracht gehörten die rote runde Mädchenmütze mit Stickereien und roter Bandschleife und die reich mit Flitter und Perlen bestickten Brusttücher. Außerdem gab es die Poeler und Warnemünder Tracht als Sonderformen der Küstengebiete.
 
 
H. H. Leopoldi: Mecklenburg. Volkstrachten (1957);
 
Mecklenburg. Volkstrachten, bearb. v. R. Wendt u. a. (Rostock 1983).

Universal-Lexikon. 2012.

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